Heute gibt es endlich die versprochene Erklärung, warum die beiden österreichischen Beagles auf dem Blogkumpelskalender 2012 unserer lieben Schlappohren so eigenartig aussehen.
Diesmal sieht man auf dem Dezemberblatt des Kalenders nämlich keinen Christbaum, keine Engerl. – Dafür aber eine schwarze Laterne, eine Rute in einem roten Stiefel, und die beiden Fellnasen haben große Hörner am Kopf.
Hmmm… feiern die Österreicher erst im Dezember Halloween? Oder gibt es diesmal ein Faschingsbild zu Weihnachten???
… Wie meine Kinder noch klein waren, klopfte es am Abend des 5. Dezembers meistens sehr laut und bestimmt an unserer Haustür.
Meine ansonst recht vorlauten Söhne saßen dann urplötzlich sittsam im hintesten Eck des Wohnzimmers und sie ließen sich nur ungern dazu überreden den lieben Nikolaus hereinzubegleiten.
Zu uns ist nie ein Krampus mitgekomment, aber meine Kinder konnten das natürlich im Vorhinein nicht so genau wissen.
Meistens bat ich einen Nachbarn am Abend ein wenig vor dem Haus mit dem Schlüsselbund zu scheppern. Das hörte sich dann wie Kettenrasseln an und reichte, um meine Monsterchen kurz an ihre allerallerbesten Manieren zu erinnern.
Der Krampus ist eine Art Teufel, der die Bösen bestraft (oder unheilbringende Kräfte verscheucht), während der Nikolaus die Braven beschenkt.
Krampustag ist der 5. Dezember. Das Fest des Heiligen Nikolaus fällt auf den 6. Dezember (Nikolotag). Üblicherweise erscheinen aber beide Gestalten gemeinsam am Abend des 5. Dezembers. In Großkaufhäusern und Fußgängerzonen. Zum Teil sieht man sie aber auch am 6. Dezember.
Zu uns kam lange Zeit ein befreundeter, groß gewachsener Student. Die Kinder erkannten ihn in seiner Verkleidung nicht.
Ein Sprössling durfte normalerweise den Bischofsstab halten während der Nikolaus aus einem dicken, goldenen Buch vorlas was die Buben in diesem Jahr gut gemacht – oder aber angestellt hatten. Manchmal wusste er auch so Einiges über die anwesenden Erwachsenen…
Alle gelobten natürlich Besserung, die Kinder sagten lammfromm gemeinsam ein Gedicht auf, spielten auf der Flöte und am Klavier. Zur Nervenberuhigung gab es dann immer Mandarinen, Äpfel, Nüsse, Schokolade und ein paar kleine Geschenke die der Nikolaus in einem großen Sack mitgebracht hatte.
* * *
Jetzt kommt natürlich schon lange kein Nikolaus mehr zu uns. Aber ich stelle am 5. oder 6. Dezember immer noch kleine, lecker gefüllte Leinensackerl mit Nikolaus und Krampusmotiven zu den Schuhen oder auf die Stufen.
Die Kinder sollten sie dann übrigens auf jeden Fall VOR den Beagles finden!!!
* * *
Auch wenn zu uns nie ein Kramperl ins Haus gekommen ist, haben wir sie schon oft auf Umzügen gesehen. Die furcheregenden Gesellen in der fellbesetzten Kleidung, den Hörnern, den Weidenruten, den lauten Glocken, den Ketten, dem Feuer und dem Rauch erschrecken besonders die Kinder. Und es gibt immer wieder die eine oder andere, mehr oder weniger ernste Auseinandersetzung mit frechen Jugendlichen .
Doch Schläge auszuteilen sollte der Vergangenheit angehören. Jetzt steht bei den meisten Auftritten die Präsentation der oft handgeschnitzten, wertvollen Masken und die Show im Vordergrund.
Mit einem KLICK auf das Bildchen unterhalb kommt ihr zum diesjährigen Kramperllauf bei uns im Ort:
Und HIER geht es mit einem KLICK auf das Bild zum Perchtenlauf vom letzten Jahr:
In meiner Jugend gab es noch einen weiteren Brauch zur Vorweihnachtszeit, der aber immer mehr in Vergessenheit gerät. Die Krampuskarten mit ihren lustigen, oft auch zweideutigen Sprüchen.
Zum Abschluß noch eine kurze, gruhuselige Sage vom Krampus:
In vergangenen Zeiten ließ der Krampus, der ja den Teufel versinnbildlichen soll, gar nicht mit sich spaßen.
Eine Bäuerin hatte einen ungeratenen Buben. Dem konnte nach ihrer Meinung ein Besuch des Krampusses nicht schaden. Sie vereinbarte deshalb mit ihrem Knecht, er möge doch als Krampus verkleidet ins Haus kommen. Sie würde ihm den frechen Buben mitgeben. Das wäre für den einmal eine gute Lehre.
Es dauerte nicht allzu lange und der Schwarze rasselte an der Stubentür. Er verlangte den bösen Buben, den ihm die Bäuerin, wie vereinbart, auslieferte. Kaum war der Höllische mit dem Bösewicht weg, als wieder ein Krampus erschien und nach dem Kinde verlangte. Es war dies der verkleidete Knecht.
Da wurde den Beiden klar, daß man den Buben dem richtigen Teufel, der zuerst gekommen war, anvertraut hatte. Das Kind wurde nie mehr gesehen…
Huuuuuuh – schön gruselig – eure Bräuche…..
hoffentlich bleiben sie noch recht lang bestehen – und ihr beiden seht für mich irgendwie wie Wikinger aus….
bleibt immer seetüchtig – Pfotengruesse – Deria
Servus Deria,
Der Vergleich mit den Wikingern ist zwar neu – aber du hast recht… jetzt seh ich es auch! *LACH*
LG, Klarissa und die Mädels
hui ich habe vier solche schon vorigen freitag gesehen….komische felltiere oder doch menschen??? fraglich ist nur wer sich mehr gefürchtet hat frauli oder ich :-)!!!
bobtailbusserl
Hi George,
UNS haben sie (vorsorglich) daheim gelassen…
Aber denen hätten wirs schon gezeigt. JAWOLL!!!
Liebes WUUUFF,
CARRY und die LISSA
Hallo nach Österreich,
da wir kein nettes Weihnachtsfoto hatten, haben wir dieses wunderschöne Foto der Beagle Damen am Krampus für den Dezember Monat ausgesucht. Wir versuchen möglichst die Motive auch den passenden Monaten zuzuordnen. Da der Krampus bekanntlich im Dezember kommt…
Grossen Dank, dass Du hier den “Nichtösis” das so wunderbar erklärt hast, denn in D ist der eher weniger bekannt. Da ich ja ein “halber” Ösi bin, wusste ich um den 5. 12!
Allerdings ist mir die schreckliche Sage nicht bekannt gewesen! Auweia, wie gruselig!!
Liebe Grüße Heidi, die grad dabei ist für die Schlappohren den Stiefel zu füllen, damit sie ihn nach D Brauch morgen früh vorfinden
Grüß dich Heidi,
ich hatte eigentlich gar nicht dran gedacht dass die Hörndln am Kopf der Mädels einige Leute vielleicht irritieren könnten.
Mir gefiel eure Idee nämlich sehr gut einmal etwas ganz anderes für den Dezember zu nehmen.
Ich hoffe aber, dass es sich jetzt nach diesem Post bei unseren Blogkumpels ein bisserl herumgesprochen hat was es mit diesem KRAMPUS auf sich hat!
Liebe Grüße aus Österreich,
Klarissa
Tolle Geschichte. 🙂
Aber bei uns in Bayern ist der Nikolaus auch immer am 5. Dezember gekommen. Ist doch normal, oder und was die über der Weißwurstgrenze machen …….. hihihihi
Liebes WUUUH
Sally
Hallo Sally,
eigentlich ist es doch egal wer wann kommt. Hauptsache es gibt Geschenke!!! Oder???
LG,
CARRY, LISSA und die Klarissa
Ui, man lernt nie aus… davon habe ich ja noch nie gehört. 😀
Hoffentlich klopft der Krampus nicht heute Abend an unsere Tür und nimmt mich mit, weil ich so oft nicht auf Herrchen hören will… *versteck*
Bei uns kommt der Nikolaus immer am 6.12, bzw. in der Nacht vom 5. auf den 6.
Liebe Grüße vom Gipfelstürmer
Servus Archie,
es gibt schon gruhuselige Bräuche rund um unserem Erdball, gell!
Aber der Krampus ist zum Glück mit den schlimmen Zweibeinern voll ausgelastet.
Kleine unartige Fellnasen brauchen keine Angst vor ihm zu haben.
Hmmm… Glaube ich halt. Ich überlege gerade ob ich unser Lissamonsterchen heut schon gesehen hab… 😯
LG,
Klarissa und die CARRY
Boah, das ist ja gefährlich bei euch….und gruselig sieht dieser Krampus aus. Schickt den blos nicht her. Wir kommen nicht mehr aus der Ecke raus.
Frauchen findet das ist ein schöner alter Brauch, den sie bis jetzt nicht kannte. Bloggen bildet.
Liebe Grüße von Emma, Lotte und Frauchen
Grüß euch,
stimmt: Bloggen bildet.
Für die zweibeinigen Kinder hier im Haushalt kommt meine Erkenntnis leider ein bisserl spät.
Ich habe nämlich immer geschimpft dass sie das Blechkastl endlich abdrehen sollen weil sie ansonsten davor noch total verblöden… 😕
LG, Klarissa
Davon haben wir auch noch nie gehört, so einen Brauch gibt es hier oben nicht, da kommt dann halt nur der Nikolaus.
Liebe Grüße
DJ
… Der NIKOLAUS ist ja auch der Wichtigere. DER bringt schließlich die Geschenke!
So vermummte Gestalten mit Hörner am Kopf haben manchmal nur Schlimmes im Sinn. *bibber*
Negative Schlagzeilen hat es leider auch heuer wieder gegeben.
Das schadet dem Brauch natürlich und bringt die Krampusse in Verruf.
Gerade in ländlichen Gegenden galten die Krampusrummel früher als Kräftemessen zwischen Maskierten, Unmaskierten oder verschiedenen Krampusgruppen – die sich gegenseitig kräftig provozierten.
Heute sind (die meisten) Umzüge sehr gut durchorganisiert.
LG, Klarissa